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Verschiedene globale Entwicklungen führen zu Umbrüchen und einer Verlagerung der wirtschaftlichen Ordnung. Das zwingt Unternehmen zum Umdenken. Zukunftsprognosen von Ernst & Young

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) hat sechs Megatrends, die Gesellschaft, Politik und Wirtschaft in der Zukunft beeinflussen werden, im Rahmen einer Studie identifiziert.

Trend 1: Die digitale Zukunft ist da

Neue Technologien und Digitalisierung greifen mittlerweile in alle Bereiche des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens ein. Informationen sind zu jeder Zeit und überall verfügbar. Die rasante digitale Entwicklung bietet entscheidende Vorteile für Unternehmen: Globale Märkte lassen sich schneller erfassen, Produkte effizienter auf Kundenbedürfnisse zuschneiden und Geschäftsmodelle und -ansätze stetig optimieren.

Ein besonderes Augenmerk gilt der global ansteigenden Nutzung von mobilen Endgeräten im privaten wie im beruflichen Umfeld. Unternehmen müssen sich den neuen Arbeits- und Kommunikationsverhalten anpassen, indem sie ihren Arbeitnehmern neue Technologien anbieten. Vor allem dann, wenn sie eine "Home-Office"-Arbeitskultur pflegen. Die mobile Internetnutzung macht auch vor dem Privaten nicht Halt: Das Konsumverhalten ändert sich rasant. Die Hälfte der E-Commerce-Verkäufe wird zukünftig über M-Commerce ablaufen.

Die zunehmende Digitalisierung bringt neben vielen Vorteilen auch einige Herausforderungen mit sich. Fünf der zehn größten Zwischenfälle im Bereich Datenschutz ereigneten sich in den Jahren 2013 und 2014. Diese Entwicklung zeigt, dass Unternehmen die Flut an Informationen und deren Verarbeitung nur schwer bewältigen können. Sie sammeln und verfügen über große Mengen von Daten, aber der Schutz ist nicht immer voll ausgereift.

Immer noch gibt es viele Angriffspunkte, vor allem seitdem fast jeder Arbeitnehmer über eigene Endgeräte verfügt. Wie das Center for Strategic and International Studies (CSIS) ermittelte, verursacht digitale Kriminalität jährlich Kosten in Höhe von 575 Milliarden Dollar. Unternehmen sollten sich daher vor möglichen Hacker-Angriffen durch professionelles Risikomanagement und eine darauf angepasste Infrastruktur absichern.

Trend 2: Entrepreneure treiben des Wirtschaftswachstum

Unternehmen, die ihre wirtschaftlichen Prozesse digital ausrichten, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil. Dazu gehört unter anderem die Nutzung neuer und innovativer Ideen und Konzepte. Gerade hier sind Entrepreneure wichtige Stützen der Wirtschaft geworden, denn sie gehen Probleme oft auf unkonventionelle Art an und erzeugen so neue Lösungen und innovative Produkte, von denen die Wirtschaft profitiert. Dadurch entstehen zusätzlich neue Arbeitsplätze.

Daher ist es wichtig, das richtige Umfeld für junge Unternehmer zu schaffen. Sie sollen in ihrem wirtschaftlichen Vorhaben gefördert werden. Dabei sind die finanzielle Unterstützung und immaterielle Anreize von Investoren aus dem öffentlichen und privaten Sektor ausschlaggebend.

Trend 3: Die Weltwirtschaft orientiert sich ostwärts

Asien - und primär China - wird noch stärker in den Fokus des wirtschaftlichen Geschehens rücken. Aber durch die Nähe zu Europa und die niedrigen Produktionskosten werden sich auch in Afrika und im mittleren Osten neue Handelsknotenpunkte bilden. Bis 2030 wird ein enormes Wirtschaftswachstum für China (5,9 Prozent), Indien (6,7 Prozent), Afrika (5,8 Prozent) und den mittleren Osten (4,9 Prozent) prognostiziert. Dies führt zu einem Anstieg des globalen Handels um acht Prozent. Gleichzeitig steigt die Kaufkraft der weltweiten Mittelschicht - vor allem bedingt durch den wirtschaftlichen Aufschwung in Asien.

Die Verlagerung der Bildungsförderung trägt zu dieser Entwicklung bei. Ursprünglich waren die USA, Japan, Großbritannien und Deutschland die weltweit führenden Förderer von Bildung und Forschung. Zukünftig wird China die USA als größten Investor in Forschung und Entwicklung überholen. Schon jetzt hat China mehr Doktortitel und Patentanmeldungen als die USA in Relation zur Bevölkerungsdichte.

Diese Verschiebung der Bildungs- und Forschungsschwerpunkte macht sich auch in der Verfügbarkeit von Arbeitskräften bemerkbar. In den Industrieländern wird es in einigen Bereichen immer schwieriger, geeignete Arbeitnehmer zu finden. Vor allem Vakanzen in Natur- und Ingenieurswissenschaften, technischen Berufen und Mathematik sind schwer zu besetzen. Es kommt zu einer geographischen Verlagerung der qualifizierten Fachkräfte. Bis zum Jahr 2025 werden sich die südlichen Länder zur Hauptquelle für technisch gut ausgebildete Talente entwickeln und damit dem Norden diesen Rang ablaufen.

Gleichzeitig erhöht sich der Anteil von Frauen im Arbeitsmarkt. Der Herausforderung des Fachkräftemangels können Unternehmen entgegenwirken, indem sie ihn durch eine internationale und "gender-balanced" Belegschaft ausgleichen. Dazu gehört auch, dass sich die Unternehmen an die Bedürfnisse ihrer Arbeitnehmer anpassen: In 2020 werden die Digital Natives - auch bekannt als Millenials oder Generation Z - mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte ausmachen.

Trend 4: Urbanisierung schreitet schnell voran

Die Vernetzung der Welt wird durch die rasante Urbanisierung vorangetrieben. Bis 2050 wird der Anteil der in Städten lebenden Weltbevölkerung auf 66 Prozent ansteigen. Die 750 größten Städte werden in Zukunft 61 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes erwirtschaften. Diese urbanen Veränderungen erfordern eine effiziente und infrastrukturelle Planung seitens der Politik und Wirtschaft, um dem rasanten Wachstum gerecht zu werden.

Ein Umdenken im Umgang mit knappen Ressourcen ist schon jetzt notwendig. Die Stadt der Zukunft wird von energieeffizienten Gebäuden, der Reduktion von Verschwendung und der Nutzung erneuerbaren Energien - auch bei der Wahl von Transportmitteln - geprägt sein. Aber nicht alle profitieren vom Wandel in den Städten: Armut, Slums und Umweltverschmutzung werden sich durch die beschleunigte Verstädterung weiter ausbreiten.

Trend 5: Ressourcenmangel wird der neue Spannungszünder

Bis zum Jahr 2030 wird ein weltweites Bevölkerungswachstum von 1,2 Milliarden Menschen prognostiziert. Das wird den Wettbewerb um begrenzte Ressourcen intensivieren und erneuerbare Energien werden noch stärker an Relevanz gewinnen. Öl, Gas und Mineralreserven sind zunehmend erschöpft und schwerer zu erreichen.

Außerdem wird die Wasserknappheit hier eine entscheidende Rolle spielen, da diese nicht nur gravierende Auswirkungen für die Lebensmittelindustrie und die Energiebeschaffung hat, sondern auch das tägliche Leben vieler Menschen extrem beeinflussen wird. Laut den Vereinten Nationen wird die Hälfte der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen sein. Unternehmen reagieren auf diesen Wandel verstärkt mit der Optimierung ihre Supply Chains und der Weiterentwicklung ihres Risikomanagements.

Trend 6: Digitalisierung macht sich im Gesundheitssystem bemerkbar

Die Bedürfnisse von Patient und Staat ändern sich durch den demographischen Wandel, das steigende Einkommen der Patienten und die Entwicklung neuer Märkte. Folglich trennt sich die Gesundheitsbranche von traditionellen Strukturen und wird ihre Prozesse optimieren. Drei Ziele werden im Gesundheitswesen verfolgt:

  1. Kostenreduktion mit Hilfe neuer Gesundheits-Technologien (mobile Apps, Big Data);
  2. Verbesserung der Gesundheitsservices;
  3. Allgemeiner Zugang für die Bevölkerung zum Gesundheitssystem.

Mit der Hilfe von mobilen Technologien in Form von Apps und kabellos verbundenen Medizininstrumenten verfügen Patienten zukünftig über mehr Transparenz und Kontrolle hinsichtlich ihrer eigenen Gesundheit.

Fazit: Unternehmen müssen handeln

Diese Trends werden zukünftig die Welt noch stärker bewegen, als sie es zum Teil jetzt schon tun. Sie werden nicht nur das Private, sondern auch immer stärker die Wirtschaft durchdringen. Nur, wenn Unternehmen sich schnell darauf einstellen und die für sie damit verbundenen Risiken identifizieren, können sie diese Herausforderungen erfolgreich meistern.